Thursday, May 10, 2007

confessions 10

Wonder Woman vs Thor!

... und über Mighty Thors Liebe,

bzw. Hercules!

5 comments:

karsten said...

That first link is bullshit. Thor is a Marvel super-hero and Wonder Woman is part of the DC universe.

pipinhas said...

ja, bist nur beleidigt, weil sie den hammer kriegt! kastrationsangst!

karsten said...

Die ganze DC Helden und Heldinnen sind, um Iggy Pops Worte zu benutzen, "frat people, football killers, the future corporation of America" -- Vertreter einer auf allen Kosten sauberen Moralität, und nationalistisch im Namen Gottes. "A bunch of clean-limbed hypocrites in one big circle-jerk", so könnte man auch diese "Justice League" nennen, in der Wonder Women eine prominente Rolle gespielt hat.
Die Marvel Helden und Heldinnen haben Ängste und existenzielle Zweifeln; sie bekämpfen inner sowie äussere Feinde. Hulk kämpft in erster Linien mit der Legion seiner inneren Teufeln. Ich würde dich hier auf die klassische Literatur zu diesem Thema verweisen, nämlich "My Marvel Years" von Johnathan Lethem. Kann man auch online lesen.
Ich habe das Video nicht zu Ende gesehen, weil er keine Plausibilität hatte -- also nichts mit Kastrationangst.

pipinhas said...

wenn du es so sagst... hast wahrscheinlich recht...

david said...

,dass ich nicht nur gesagt habe, sondern auf nachfrage es auch gerne wiederholen werde, und zwar folgendes:
man mag dem ganzen ja durchaus zustimmen, was da über den unterschied von marvel und dc gesagt wird. ich kann mich aber des eindrucks nicht erwehren - als eine person die in europa sozialisiert wurde, und von den feinheiten us-amerikanischer pop- und jugendkultur nur aus der ferne oder als importierten erfuhr - dass es sich bei diesem streit um einen religiösen handelt, bei dem zwei unversöhnliche konfessionen des selben glaubens aufeinandertreffen, die sich dann in der regel auch nicht um eine saubere argumentation, geschweige denn gar um eine triftige beweisführung scheren, sondern stattdessen lieber eine autorität zitieren (à propos, hier ist nicht einmal klar, ob das zitat pops sich überhaupt auf dc bezieht). wie wäre sonst die heftigkeit und ausfälligkeit der antwort zu verstehen?
was mich betrifft, so habe ich als fünf- und sechsjähriger in djakarta und teheran superman-zeichentrickfilme gesehen und war wahrscheinlich nicht der einzige, und es kann durchaus sein, dass sie sich in diesen gesellschaften sogar einiger beliebtheit erfreuten. soviel zu rezeptionsmöglichkeiten differenter art in anderen kulturellen kontexten. und sehr wahrscheinlich hätten das fröhliche kind, das ich damals zu sein schien, "Ängste und existentielle Zweifel" nicht die bohne interessiert. - aber man wird ja älter. als ich später las, dass es zwei kinder jüdischer emmigranten waren, die superman erfanden, damit einerseits typisch pubertäre minderwetigkeitskomplexe kompensierten (beide waren gerade mal 18), andererseits ein klassisches jüdisches-migrantisches narrativ wiedergaben (auf krypton ist s. einer wie jeder, erst in der fremde hat er superkräfte) fand ich das zumindest rührend. - auch ein anderer dc-held verdient ein wenig zuspruch. unter den tausenden interpretationen die diese helden erfahren haben, ist eine einzige durchgehende darstellung derselben eh unwahrscheinlich; ich greife nur eine heraus, die mir zufällig bekannt:"arkham asylum: a serious house on serious earth" von morrison und mckean. soweit ich noch weiss behandelt der plot die frage, wie sehr der held und rächer der enterbten, batman, nicht selbst ein freak und irrer ist, dessen wahnsinn nur zufälligerweise auf seiten des gesetzes steht und er sich nur dadurch von den kriminellen unterscheidet, die er manisch bekämpft. eine sichtweise: er bekämpft in ihnen seine eigenen dämonen. soviel zur eindimensionalität (wie witzig der vorwurf bei gezeichneten muskelprotzen in unterhosen und fetischklamotten. ok - zeichnungen haben zumindest zwei). aber ich versteh schon, uns urbanen entfremdeten bürgern des 21. jahrhunderts bietet marvel viel größeres identifikationspotential. kämpft nicht einjeder von uns "in erster Linie (!) mit der Legion seiner inneren Teufel".
vielleicht ist es aber doch kastrationsangst! jede gängige küchenpsychologie weiss doch, dass man gerne dann besonders laut verleugnet, wenn die wahrheit getroffen wurde. es kann ja durchaus sein, dass in unserem stadtteil ein teufel, oder zumindest einer mit hörnern, sein unwesen treibt, mit hammer und sichel in seinen krallen, nach den testikeln einer gewissen person lechzend, wer weiss...
zum schluss noch etwas oberlehrerhaft, btw. snobistisch, wie ich selbst bereitwillig zugebe, zu tonfall und umgangsformen. ich würde dich hier auf die klassische literatur zu diesem thema verweisen, nämlich "über den umgang mit menschen" von adolph freiherr knigge. kann man auch online lesen. als benimmfibel von spiessern missverstanden war es seinerzeit (18. Jahrhundert) als buch der aufklärung gedacht. ich persönlich halte es für antiquiert, verstaubt. aber wenn man gerade erst aus den wäldern kommt...