Thursday, April 5, 2007

Selbstbespiegelung

Hey, ist es nicht wunderbar an blogs , daß man, bevor irgendjemand auch nur einen Gedanken daran verschwendet hat, sich selbst schon x-mal kommentiert haben kann (man muß freilich schon sehr darauf erpicht sein und z.B. annehmen, daß die redundanten und kontingenten Emanationen der eigenen monadenhaften Subjektivität, die im bürgerlichen Normalzustand seltenst etwas Wesentliches zum Weltgeschehen beitragen, einer gewissen Grandezza eignen).

Und Hand auf Herz: schaut man nicht sofort, sofern man erneut diese Seite besucht und auch heimsucht, auf die angezeigte Zahl der Kommentare seines letzten posts, deren höhere Zahl einem durchaus das Gefühl vermitteln können: Oh, ich werde beachtet, man denkt an mir. Was natürlich dem verdorrten Ich des spätbürgelichen Individuums durchaus gutzutun vermag. Zeigte es doch coram publico - eines wie auch immer zusammengesetzten Publikums (das ja , da gemeinsamer Praxis - gesellschaftlicher, politischer, welcher auch immer - ermangelnd, zumindest und immerhin eine Art von Anerkennung vor dieser, wenn auch kleinen Öffentlichkeit findet).

Warum also nicht seines eigenen Glückes Schmied sein, und den Wert des Selbst durch eigene Initiative erhöhen. Übrigens wäre diese Art "Praxis" gleichwohl im protestantischen Geiste, als auch modern, und überdies entspräche dies gängigen Verfahren börsennotierter Unternehmen.
Und wenn das nicht klappt - das führt auch immer aufs Neue das bunte Treiben der Politiker vor - kann man ja immer noch in Ethik machen...

10 comments:

david said...

Also, mir bleibt die Sprache weg... da ja mal jemand was richtiges gesagt

david said...

"da hat ja mal" muß es doch heißen, trottel!

david said...

auch ich hätte diesen vorzüglichen beitrag gerne kommentiert. dies hätte aber nur dazu geführt den text im großen und ganzen zu wiederholen - selbstverständlich in anderen worten - was mir aber ganz und gar unnötig erscheint. noch besser wäre er dadurch keineswegs geworden.

david said...

Ich komme nicht umhin, den Autoren der bestimmt in trunkenen Zustand zusammengereimten Zeilen als einen - mit Verlaub - widerlichen misanthropischen kleinen Snob zu bezeichnen, der den Punkt gar nicht zu würdigen weiß, daß in unserer gemeinhin als kalt und entfremdet geltenden Welt Menschen (also: MENSCHEN) wirklich miteinander zu reden versuchen.

david said...

also david, da kann ich dir voll echt nicht zustimmen!!! ey, ich finde technix sowas von scheiße, die soll uns doch vollecht nur manipulieren, wegen der ärsche da oben. nee, nee, so nicht!!! (muß jetzt leider los, muß nach katoffeln für die vokü schälen), bis denne

david said...

Meinen beiden - wenn ich sie mal so nennen darf - Vorkommentatoren kann ich mich nicht anschließen. Es ist doch der sarkastische bisweilen satirische Ton nicht von der Hand zu weisen. Die Frage muß gestellt werden: Wer ist der Adressat?(der immanente Leser) und vielleicht noch wichtiger: Worin und in welcher entworfenen Subjektivität besteht der Sprechort, den der Autor konstruiert?
Natürlich darf diese Auslotung der formalen Aspekte nicht die inhaltliche Stoßrichtung neglektieren, denn eine Satiere hat ja doch immer ihren konkreten Gegner, ist Satire auf etwas. Allerdings bleibt der Autor spärlich bis sehr zurückhaltend, wenn es mir vergönnt ist, es, sagen wir mal so, durch die Blume zu sagen.

david said...

Die charmante Kritik an dem so schön lyrisch ausgedrückten "verdorrten Ich der spätbürgerlichen Subjektivität" ist hier durchaus gelungen. In wenigen Strichen wird hier dem Wesentlichen durchaus zum Ausdruck verholfen, was in der Tat eine gewisse Meisterschaft verrät. Dieser Zwang, sich stets selbst zu Markte tragen zu müssen, die daraus abgeleitete Eitelkeit jener Subjekte die zu nicht geringem Teile wandelnde PR-Agenturen sind, ja sein müssen, die darin angelegten Narzismen, die ach so leicht zu kränken sind, da dies alles lese ich darin. Dagegen ist es doch eine Kleinigkeit, eine verzeihliche Petitesse, daß nicht Roß noch Reiter genannt werden. Es behandelt doch durchaus ein allgemeines Phänomen dieser Gesellschaft. Und für die, auf die es direkt geht gilt: on connais la chanson!

david said...

es mag ja sein wie es ist, auch die sache mit der exorbitanten selbstkommentierung spätbürgerlicher subjekte (woran ich ehrlich gesagt nicht wirklich glaube: wer macht denn sowas???!!!) als text ist dies ja durchaus - und ich will mich hier nicht auf bloße ästhetizistische kontemplation reduzieren lassen, man muß das ja heutzutage immer anfügen - genießbar.
ein aspekt wird allerdings nur angeschnitten, obwohl gerade dieser doch einiges interesse verdiente und der ausführung harrt. was meine ich? ich meine die ethik!
ist die ethik in ihrer letzten gestalt - und man verzeihe mir die mystizistisch-spirituelle metaphorik à la benjamin - nicht das manna der vom kollektiven zuge losgesprengten, die auf eigene spätbürgerliche rechnung, als freelancer sozusagen, versuchen ins gelobte land zu gelangen, und die nicht ganz von der hoffnung frei, dort dann auch alleine anzukommen, weil die anderen dussel (aufgrund falscher maxime) es nicht bis dorthin schafften, und einem nun das ganze gelobte (milch, honig, weihrauch, mürrhe, gold usw.)als persönlicher preis für sein redliches schaffen zuteil würde und zwar dann exklusiv, man sich fürderhin also wie im schlaraffenland gebärden könnte? ist das desweiteren der kleinbürgerliche wunschtraum eines konsums ohne produktion, von kleinbürgern nämlich, weil diese ohnehin von der produktion getrennt, den einzigen bezug auf den gesellschftlichen reichtum im konsum finden können und es also immer um alternativen schon vorproduzierter außerhalb des eigenen einflusses stehender möglichkeiten geht, dash oder omo, spd oder cdu, new world order oder bin ladens bizarre vision? ist ehtik nicht die methode der richtigen haltung beim falschen handeln?

david said...

ey, isch komme hier gerade vom schäln, ne, und ich glaub isch spinn voll!!! ihr habt doch alle den arsch offen. ethik ist voll geil weil sonst können die ärsche bonzen doch alles machen was se wollen. hey stey cuul und vegan sowieso. mann, mann , mann (ok. das war jetz nisch pc)

david said...

nur noch um die zehn (10) voll zu machen. finde ich schöner als neun (9).